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Achtung Satiere

5. 5. 2015

Kreis Calw sichert sich Sperrgrundstück
Fährt Schwarzwaldbahn bis Waiblingen?
Wolfgang Faißt verärgert, aber schlagfertig

Der mögliche Rückzug von Bürgermeister Wolfgang Faißt aus Renningen in Gestalt seiner Kandidatur für das Amt des Landrats in Waiblingen wirft seine Schatten schon voraus: Der Landkreis Calw hat am dortigen Bahnhof bereits ein Grundstück belegt. Damit können die Züge der Schwarzwaldbahn eines Tages bis nach Waiblingen fahren.

Renningen | Wer die Diskussion um die Endhaltestelle der Schwarzwaldbahn aus Calw verfolgt, könnte sich nun vorkommen wie im Märchen von Hase und Igel: Einst wollte Renningens Stadtoberhaupt Wolfgang Faißt verhindern, dass der Calwer Zug in Renningen einläuft. Dafür belegte er statt den Calwern das Bahngrundstück, auf dem der Bahnsteig für die neue Zugverbindung entstehen sollte. Jetzt haben die Nordschwarzwälder den Spieß herumgedreht. Was immer Faißt im Rems-Murr-Kreis in Bahnsachen vorhaben sollte, würde er dort zum Chef des Kreises gewählt, gegen eines wird er wohl nicht ankommen: dass Züge aus Calw sogar in den Waiblinger Bahnhof einrollen.

„Angela Merkel braucht Geld“, erklärt ein Sprecher des Landratsamtes Calw den einfachen Sachverhalt. So sei es für den Kreis Calw nicht schwierig gewesen, der Deutschen Bahn des Bundes ein Grundstück abzukaufen. Es liegt im Zwickel zwischen den beiden Bahnlinien nach Schorndorf und Backnang auf dem Waiblinger Bahnhof, am Bahnsteig und auf einer Fläche, wo bis vor Jahren sogar noch ein Gleis gelegen sei. Das Bahnrecht gelte dort nach wie vor, ergänzt man in Calw: „Da kennen wir uns halt doch etwas besser aus als mancher Schultes im Kreis Böblingen.“ Somit stehe künftigen Zügen Calw – Renningen – Stuttgart – Waiblingen rechtlich nichts mehr im Wege.

Man verhandle sogar mit dem Stuttgarter Tarifverbund über ein günstiges Spezialticket, das nur in einer Richtung gelte: von Waiblingen in Richtung Calw. Denn für den Fall, dass manchen Bürgern aus Waiblingen und Umgebung die Faißtsche Politik nicht gefallen werde – zumindest was Bahndinge angehe -,  erwarte man im schönen Nordschwarzwald gerne „Exilanten“ aus Waiblingen. Dem Vernehmen nach soll das neue Tarifangebot den Produktname „faisst & away“ tragen.

Wolfgang Faißt wiederum gibt zwar zu, dass ihn die Amtskollegen aus seinem bisherigen Nachbarkreis in dieser Sache kalt erwischt haben. „Das muss man den Calwern lassen, da waren sie gescheit und schnell“, wie er bestätigt – um schmunzelnd hinzuzufügen: „Ausnahmsweise.“


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